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Deutsches Drahtmuseum

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Komm, hilf mir mal die Rolle dreh´n

Die Rolltuchsammlung Gisela Meyer


Im märkischen Sauerland und damit auch in Altena sind und waren Rolltücher völlig unbekannt. In der Gegend östlich der Weser und nördlich des Mains dagegen sowie in Skandinavien, England, den Niederlanden, Polen, Russland und Tschechien verwendete sie früher geradezu jeder Haushalt. Es handelt sich um Stoffbahnen aus Leinen oder Baumwolle meist in der Größe von 80 cm auf 200 cm mit Motiven im Stil ihrer jeweiligen Entstehungszeit. Beim Kaltmangeln halfen sie die Wäsche um die Rundhölzer der Mangelgeräte, schlicht Mangeln oder Rollen genannt, zu fixieren und schützten sie vor Verschmutzung. Die Ausstellung zeigte eine interessante Auswahl aus der fast 500 Rolltücher umfassenden Sammlung von Gisela Meyer aus Berlin. Ferner waren Wäschemangeln im Original und im Modell sowie diverse Schriftquellen, wie Firmenkataloge, zu sehen.


Ihre Blütezeit erlebten die Rolltücher nach der Erfindung des automatischen Jacquard-Webstuhls zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Da die Rollen viel Platz in Anspruch nehmen, waren diese selten in Privatwohnungen anzutreffen. Stattdessen gehörten sie zur Ausstattung von Läden, hauptsächlich von Seifengeschäften. Dort konnte man die Mangel stundenweise mieten. Verursacht durch das Heimbügeln und die Heißmangeln sowie das Aufkommen bügelfreier Wäsche begann in der 1960er-Jahren das „Rollen-Sterben“. Gegenwärtig existieren nur noch ein paar wenige Kaltmangeln. Die Rolltücher werden heute zweckentfremdet für Fensterdekoration, Patchwork-Arbeiten oder als Tischdecken benutzt. Es gibt Künstler, die sie als Malgrund für ihre Bilder statt herkömmlicher Leinwand einsetzen.


Ausstellungszeitraum:

23.11.2007 - 01.06.2008

Ausstellungsort

Deutsches Drahtmuseum