Geschichte des Deutschen Drahtmuseums
Altena, seit langem Zentrum der deutschen Drahtindustrie, ist auch Sitz des Deutschen Drahtmuseums. Es ist weltweit das einzige Museum, das uneingeschränkt den vielen Facetten des universellen Werkstoffs Draht gewidmet ist. 1965 wurde es auf Initiative des Altenaer Drahtindustriellen Paul Rump vom Landkreis Altena und mit Unterstützung der deutschen Drahtverbände als eines der Museen auf der Burg Altena gegründet. Schon bald zeigte sich aber, dass die nur 110 m² große Ausstellungsfläche im Kommandantenhaus der Burg nicht ausreichte, dieses das Märkische Sauerland seit dem Mittelalter zu prägende Gewerbe in angemessener Form auszustellen.
1989 fasste der Märkische Kreis, mittlerweile Rechtsnachfolger des Landkreises Altena, den Beschluss das Deutsche Drahtmuseum aus der Burg auszulagern. Mit Unterstützung des neu gegründeten Fördervereins Deutsches Drahtmuseum Altena, in dem sich viele Drahtunternehmen engagierten, gelang es 1994 das Museum in einem eigenen Gebäude unterzubringen. Der neue Standort, das ehemalige Altenaer Lyzeum, hatte gegenüber Industriebrachen zwei entscheidende Vorteile: Es liegt nur 500 Meter unterhalb der Burg direkt an der Zufahrtstraße zu dieser touristischen Attraktion. Außerdem erlaubten die neutralen Räume des ehemaligen Schulgebäudes einen viel freien Umgang mit dem Thema Draht, als dies in einer stillgelegte Drahtzieherei möglich gewesen wäre. Allerdings blieb die Ausstellung zunächst unvollendet. Deshalb entschloss sich der Märkische Kreis, im Rahmen des Projekts Burg 2000 auch in das Deutsche Drahtmuseum noch einmal rund eine Million DM zu investieren.
Zweieinhalb Jahre dauerten die intensiven Vorbereitungen und Recherchen, inhaltlichen, gestalterischen Planungen und deren Umsetzung. Die Dauerausstellung wurde um wichtige Themen und Aspekte ergänzt, mit interaktiven Stationen aufgewertet, komplett überarbeitet und letztlich ganz neu konzipiert. Am 26. April 1999 war es dann endlich soweit: Das Deutsche Drahtmuseum eröffnete nach fünfmonatiger Schließung mit einer modernen, besucherorientierten Erlebnisausstellung neu.