Draht wird gezogen
Beim Drahtziehen wird ein früher durch Schmieden, heute durch Walzen entstandener grober Draht kalt durch die sich verjüngende Öffnung eines Zieheisens oder Ziehsteins gezogen. Er wird länger und dünner, ohne dass es zu Materialverlusten kommt. Von Produktionsgang zu Produktionsgang zieht man ihn durch immer kleinere Öffnungen, bis er schließlich den gewünschten Durchmesser hat. Die Ausstellungseinheit Draht wird gezogen beschäftigt sich mit dem Drahtziehen mit Muskelkraft, einer körperlich anstrengenden Arbeit, zu der es bis ins späte Mittelalter keine Alternative gab. Eine Sammlung von Zieheisen steht im Mittelpunkt dieses Bereichs. Außerdem zeigen alte Grafiken aus verschiedenen Jahrhunderten die unterschiedlichen manuellen Techniken des Drahtziehens. Der Besucher kann an einer zum Mitmachen animierenden Versuchsstation selbst ausprobieren, wie viel Kraft aufzuwenden war, um Draht mit Muskelkraft zu ziehen.