Draht und Wasser
Zwei wassergetriebene Ziehbänke aus dem 19. Jahrhundert und das Modell einer traditionellen Drahtzieherei des märkischen Sauerlandes sind die Blickfänge der Abteilung Draht und Wasser, die in blaues Licht getaucht ist. Alte Stiche, Urkunden und Gemälde dokumentieren das seit dem 14. Jahrhundert belegbare Drahtziehen mit Wasserkraft. Ein weiteres Modell zeigt eine Bankzögersbank, bei der der Draht in Schüben gezogen wurde und deshalb mit Zangenbissen behaftet war, sowie zwei der im 19. Jahrhundert eingeführten Windenscheiben-Grobzüge, die das kontinuierliche Ziehen des Drahtes erlaubten. Die Qualität des Drahtes verbesserte sich entscheidend; die Produktionsmenge stieg enorm. Die Wasserkraft der zahlreichen Bachläufe war eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass das märkische Sauerland seit dem 16. Jahrhundert zum Zentrum der deutschen Drahtproduktion wurde und es auch noch blieb, als seine Erzvorkommen erschöpft waren.